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Wunnen Luxembourg
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Publié le mardi 8 décembre 2009

Vortrag « Altgier - Neugier »

Architekturvortrag

Prof. HG Merz

hg merz architekten museumsgestalter, Stuttgart

Als Museumsgestalter prägen hg merz architekten mit Projekten wie dem Mercedes-Benz Museum (UN Studio, Ben van Berkel & Caroline Bos) und dem Porsche Museum (Elke Delugan-Meissl und Roman Delugan), beide in Stuttgart, seit geraumer Zeit die Gestaltung von Museen und Ausstellungsarchitekturen in Deutschland.

Charakteristisch für die Arbeitsweise des Büros ist der Respekt vor dem Original-Bauwerk und -Exponat. Beim Bauen im Bestand äußert sich diese Haltung in behutsamem Konservieren und Ergänzen, wie es bei der Alten Nationalgalerie auf der Berliner Museumsinsel geschehen ist und bei der Staatsbibliothek Unter den Linden gegenwärtig geschieht. Die sachliche und funktionale Architektur nimmt sich zugunsten der ursprünglichen Gebäudeform bewusst zurück, befreit diese von nachträglich angebrachtem Dekor und versucht so, den Wesenskern des Gebäudes freizulegen und seine altersbedingten Mängel einfühlsam zu beheben. Alt und Neu gehen dabei eine Symbiose ein, ohne sich gegeneinander auszuspielen.

Der auratischen Wirkung des Originals fühlt sich auch die Ausstellungs- und Museumsgestaltung von HG Merz verpflichtet: Die Objekte zu ordnen und Bezüge zwischen ihnen herzustellen sind vornehmste Aufgabe einer Präsentationsarchitektur, die eindeutig dienende Funktion hat und zurückhaltend inszeniert, weil sie den Film im Kopf des Besuchers ablaufen lassen will. Dieses Bekenntnis zum Museum als Ort der intellektuellen Herausforderung, das dem Besucher eigene Deutungen gestattet und ihn nicht zum unreflektierten Konsumieren von Inhalten verführt, findet seine Entsprechung in der abstrakten Metaphorik und Formensprache des Interieurs.

HG Merz wird über die Institution »Museum« aus der Sicht des Museums- und Ausstellungsgestalters berichten. Der Museumsboom der letzten Jahre wirft Fragen nach der Struktur von Museen auf: Was wird ausgestellt? Wie wird es präsentiert und wozu? In einer Zeit, da Museen offener gestaltet werden und zunehmend auf die Attraktivität von Sonderausstellungen setzen, gehört die Dauerausstellung als konventionelles Zentrum des Museums auf den Prüfstand. Wie verändert sich dadurch das Wechselspiel von Museumsgebäude und Sammlungspräsentation, von Gebäudearchitektur und Ausstellungsarchitektur, von Deponieren und Exponieren? Mit dem Blick auf die beiden großen Automobilmuseen in Stuttgart und auf zahlreiche weitere Projekte, skizziert HG Merz einen Überblick über die gegenwärtige Situation.

Vortrag in deutscher Sprache.

Eintritt frei.

DATUM DES VORTRAGS

10.12.2009, 19 Uhr

ORT

Auditorium Banque de Luxembourg

14, Bd Royal L-2449 Luxembourg

VERANSTALTER & INFORMATION

Fondation de l'Architecture et de l'Ingénierie

1, rue de l'Aciérie

L-1112 Luxembourg

T +352-42 75 55

E office@fondarch.lu

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